Was ist das Projekt
„Kinderchance y Handwerk 3000“?
Es ist heute eine Schule mit KiTa und Kindergarten, die jeden Tag 500 Kinder und Jugendliche betreut und beschult. Die jüngsten sind gerade 2 Jahre alt, die ältesten machen Abitur. Die Kinder kommen aus dem Umland und werden jeden Tag mit Schulbussen zur Schule gebracht. Die meisten sind aus armen, indigenen Familien, die sich ohne die Kinderchance keine gute Schulbildung leisten könnten und sonst in dem Teufelskreis: „Ohne Schulbildung keine Berufsausbildung. Ohne Beruf keine Zukunft“ in ihrer Armut stecken bleiben würden.
Wieso gehen die Kinder nicht in eine öffentliche Schule?
In Guatemala gibt es inzwischen eine allgemeine Schulpflicht. Allerdings sind die öffentlichen Schulen im ländlichen Gebiet sehr schlecht: es sitzen bis zu 60 Kinder in einem Klassenzimmer, wo sie wenige Stunden an einigen Tagen in der Woche beschult werden. Heute noch sind ca. 60% der indigenen Bevölkerung, die 40% der Bevölkerung ausmachen, Analphabeten. Ihre durchschnittliche Beschulung liegt bei 2.5 Jahren. Das ist nicht einmal die Hälfte der Schuldauer der nicht-indigenen Kinder.
Wie ist das Projekt entstanden?
Im Jahre 2000 hat Frau Brunhilde de Grajeda zusammen mit Herrmann Oßwald ein Grundstück in den Bergen (auf 1800 m Höhe) nahe der Stadt San Juan de Sacatepéquez, eine Autostunde nördlich der Hauptstadt Guatemala City, gekauft und einen Kindergarten eröffnet. Frau de Grajeda hatte damals schon 30 Jahre Erfahrung in Guatemala. Sie war 1972 mit ihrem Ehemann, dem zeitweise in Ulm an der Universitätsklinik tätigen Arzt Dr. Ernesto Grajeda, später Chefarzt des Hospitals Roosevelt in Guatemala City, dorthin gezogen. 1981 fiel Dr. Grajeda einem Attentat zum Opfer. Als Witwe arbeitete Frau de Grajeda acht Jahre lang als Kunsterzieherin an der deutschen Schule in Guatemala City. Nach langer Krankheit beschloss sie, ihr Leben ganz und gar armen, indigenen Kindern zu widmen. Seit 2000 wohnt sie auf dem Gelände der Schule und leitet das Projekt. Jedes Jahr kommt sie für ein paar Wochen nach Ulm, um in Ulm und um Ulm herum Spenden zu sammeln. Sie sammelt nicht nur Geld, sondern auch Sachspenden. Nahezu alles auf dem Schulgelände ist aus Deutschland.
Wie finanziert sich die Schule?
Hier können Sie helfen. Die Schule bekommt ein wenig Schulgeld von Eltern, die sich das leisten können. Der größte Anteil der Finanzierung kommt vom gemeinnützigen Verein „Kinderchance y Handwerk 3000“, davon das meiste aus Patenschaften. Ein weiterer Anteil aus einmaligen Spenden, die oft für einen bestimmten Zweck, z. B. die Anschaffung eines Schulbusses oder die Einrichtung des Sportplatzes gespendet wurden.
Wieso der Name „Kinderchance y Handwerk 3000“?
Ursprünglich sollte die Schule sowohl eine Schulausbildung bis zum Abitur als auch eine Ausbildung in einem handwerklichen Beruf anbieten, und das im 3. Jahrtausend. Sie ist seither enorm gewachsen und führt jedes Jahr viele Schülerinnnen und Schüler zum Abitur. Die Ausbildung zu handwerlichen Berufen war leider bisher finanziell nicht zu leisten.